An Bismarck

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AN BISMARCK

Mathilde Minuth


Wach auf, wach auf Du Schläfer, in Deiner stillen Gruft,

hör, wie mit Stolz und Liebe Dein Volk Dich heute ruft!

Was Du einst hast gepflanzet mit Deiner starken Hand,

gar herrlich ist’s gediehen im deutschen Vaterland!


O könntest Du doch schauen nur einmal noch zurück,

das Grosze ganz umfassen mit Deinem Adlerblick!

Du selbst, Du würdest staunen, was unser Deutschland tut,

mit seinem heldenhaften, vereinten starken Mut!


Was Du für uns geschaffen, was Du für uns getan:

Kein Denkmal ist zu herrlich für Dich, Du groszer Mann!

Das Lied, von Gott verliehen, der schönste deutsche Sang

steigt heut für Dich zum Himmel mit stolzem, hellem Klang.


Bald wird der Frühling schreiten gar hold durch Wald und Land,

dann werden Blumen sprieszen aus blutgetränktem Sand,

dann wird mein Deutschland siegen, noch steht die Wacht am Rhein:

Das wird Dein allerschönstes, Dein ewges Denkmal sein!


Mathilde Minuth



Minuth, Mathilde. “An Bismarck.” In Aus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des Weltkrieges, compiled by Irving T. Sanders, 54. New York: F. C. Stechert, 1915.


Minuth, Mathilde. “An Bismarck.” In Aus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des Weltkrieges, compiled by Irving T. Sanders, 54. New York: F. C. Stechert, 1915.

Bismarck

While Minister President and Foreign Minister of Prussia 1862–1871, Otto von Bismarck (1815–1898) orchestrated three wars to achieve German unification in 1871: the first against Denmark (1864), then Austria (1866), and France (1870–1871). He served as Chancellor of the German Empire from 1871 to 1890.


”Bismarck, Otto von.“ In World Encyclopedia. Philip’s, 2014. https://www.oxfordreference.com/view/view/10.1093/acref/9780199546091.001.0001/acref-9780199546091-e-1333.

noch steht die Wacht am Rhein

Reference to the jingoistic poem “Die Wacht am Rhein,” written by German Max Schneckenburger (1819–49) in response to the Rhine Crisis of 1840, which broke out when France threatened to mobilize its military and reclaim all territory west of the river Rhine. This phrase is part of the reassuring refrain in Schneckenburger's poem: “Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein, / Fest steht und treu die Wacht am Rhein.”


Schneckenburger, Max. “Die Wacht am Rhein.” In Deutsche Lieder: Auswahl aus seinem Nachlass, 19–20. Stuttgart, 1870. https://hdl.handle.net/2027/uc1.b3148536?urlappend=%3Bseq=27.