Frisch auf zur Tat! Ihr Frauen allesamt,
wer deutscher Art und deutschem Blut entstammt
hat Zeit nicht jetzt zu tändeln und zu scherzen.
Für unser Volk, das, lange schwer bedrückt,
in heilgem Eifer nun das Schwert gezückt,
entzündet hell des Opfermutes Kerzen!
Noch sind’s der Liebe Zeichen nicht genug,
weil tiefe Wunden schon der Krieg ihm schlug
und tausend Feinde mächtig sich verbünden.
Grosz ist die Not um unser höchstes Gut,
doch gröszer noch Germaniens Heldenmut,
wie’s laut die Bücher der Geschichte künden.
Du deutsches Frau, die ewig hilfsbereit,
bewähre treu Dich auch in diesem Streit,
denn Deine Pflicht gebietet es, die hehre.
In edler Kraft erschliesze Herz und Hand
dem Segenswerk für unser Vaterland,
das übermenschlich kämpft um seine Ehre.
Dein ganzes Wesen ströme warm ihm zu,
ob längst entrückt auch seinen Fluren Du,
der Heimat Bild weicht nie aus Deinem Leben.
Des deutschen Märchens duftge Poesie,
der holden Weisen traute Harmonie:
Sie werden reizvoll ewig Dich umschweben.
Sieh Deine Schwestern! Wie sie heisz sich mühn!
Wie Aug und Wange ihnen freudig glühn
im Geberdrang, der keine Grenzen findet,
wie ganz in dieser einzig groszen Zeit
ihr Denken sie dem Vaterland geweiht,
und wie sie eng der gleiche Schmerz verbindet.
So steure wacker denn der Lust Begier
und strebe fort von eitler Mode Zier,
derweil Du heut zu höh’rem Tun berufen.
Dein Recht erheischt’s, Du tapfre deutsche Frau,
dasz Stütze Du des Reiches stolzem Bau,
wenn in Gefahr, was seine Meister schufen.
Erfülle nun, von edler Glut durchloht,
in Treue dieses köstliche Gebot
dem Leid zur Wehr, das ohne Masz und Ende.
Die Stunde drängt, drum handle kurz und schlicht,
die reichste Gabe ist zu kostbar nicht
und zu gering nicht auch die kleinste Spende.
Elisabeth Mesch