Von Mund zu Munde und von Land zu Lande
erscholl die Botschaft, dasz ein Krieg entbrannte,
wie keiner noch erschüttert diese Welt.
Und jenes Wort, wir fassen’s nun mit Beben:
„Es kann der Beste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt”.
Ein Schiller sprach’s, den jenes Land uns schenkte,
drauf tückisch längst sich Neid und Miszgunst senkte,
das nur zu gern gefolgt des Friedens Spur;
das mächtge Land, das Land der Geistesriesen,
in allen Zonen tausendfach gepriesen
als Stätte der vollendetsten Kultur.
Nun duldet schwer und blutet es aufs neue,
derweil dem Freund es streng gewahrt die Treue;
wir aber leiden mit ihm in der Fern.
Ob seine Helden auch im Kampf sich winden,
die Grösze Deutschlands, nimmer wird sie schwinden,
denn fest vertraun wir seinem guten Stern!
In keiner Seele sind wohl ganz verklungen
die Lieder, die die Mutter uns gesungen,
die Sprüchlein, die sie beten uns gelehrt;
der Jugend Spiele und der Tänze Reigen,
sie blieben in der Fremde unser eigen,
ob Schätze viel auch jene uns beschert.
Nun zeigt Euch würdig dieser hehren Güter,
und seid auch hier der alten Heimat Hüter,
Ihr Deutsche, die vom Schlachtfeld trennt das Meer!
Laszt nicht umsonst mit Herz und Mund Euch bitten,
zu schützen, was ein Bismarck uns erstritten,
und stellt dem Feinde wuchtig Euch zur Wehr!
Gebt Euer Scherflein freudig, sonder Zagen,
und unsern Brüdern wird es Früchte tragen,
denn beispiellos ist dieses Krieges Pein.
Sie ziehn das Schwert aus Habgier nicht und Rache,
ein Streiten ist’s für die gerechte Sache
und unsres Kaisers Hand ist schuldlos rein.
Mit Gott zum Sieg, Ihr Männer denn von Eisen!
Und möge „Friede!” dann die Losung heiszen,
so lang sich wölbt der blaue Himmelsdom!
Wie sie auch brüsten sich, die welschen Knaben,
sie dürfen und sie sollen ihn nicht haben,
den freien deutschen, vielgeliebten Strom!
Elisabeth Mesch