H i e r Licht und Duft und Glanz der frischen Matten,
der Kinder frohes, unschuldvolles Spiel;
d o r t Schlachtgewirr und blutgetränkte Felder,
wo mancher Streiter schon im Kampfe fiel.
H i e r sonnig-goldner, märchenschöner Frühling
und grüner Weiden schattig-kühle Reihn;
d o r t mörderischer Waffen höllisch Feuer
und Todesröcheln — herbe, bittre Pein.
H i e r Fried und Ruh in freien, reichen Gauen
im arbeitsfrohen Völkerwohl-Verband;
d o r t wehrt sich kühn in blutig-wildem Ringen,
umringt, das liebe, alte Vaterland.
Aus stillem, weiszen, weinumrankten Häuschen,
wo treue Elternliebe mich bewacht,
drängt es mich hin, wo Kriegsgefahren fliegen,
wo unsre Helden stehn in heilger Schlacht.
Ich kann daheim nicht länger still verweilen,
es gilt des Glückes schönsten, höchsten Preis:
Zu helfen allen, die in Qualen, Leiden,
zu lindern alle Wunden, blutig-heisz.
Mein Vaterland, Dein Ruf war nicht vergebens,
in meinen Adern rinnt noch deutsches Blut!
Drum frisch und frei und fröhlich hin zum Dienste:
Dem „Roten Kreuze“ weih ich Herz und Gut!
Frieda Louise Martini