Aus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des WeltkriegestUlrich RegnatLorie A. Vanchena, The University of KansasEncoded byAndrew Crist0.2The University of KansasLawrence, KS2016Creative Commons license for electronic versionWorld War I American Immigrant PoetryUniversity of KansasDepartment of German StudiesMax Kade Center for German-American Studies1445 Jayhawk Blvd.Lawrence, KS 66045vanchena@ku.eduUlrichRegnatDer Russische GoliathAus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des WeltkriegestIrving T. SandersNew YorkF. C. Stechert Co.1915Electronic107-108
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German
DER RUSSISCHE GOLIATH.Philistine giant killed by David, a young shepherd, who used a stone from a sling. More generally a powerful person or organization challenged by someone small and weak. Delahunty, Andrew, and Sheila Dignen. “Goliath.” The Oxford Dictionary of Reference and Allusion. Oxford UP, 1 Jan. 2010. Oxford Reference. Accessed 26 May 2019.
(Eine tragische Ballade.)
Ulrich Regnat
Aus Petrograd (wie klingt das fad!)Former name of St. Petersburg (1914–24), the capital of Russia 1712–1918.kam jüngst die Heldenmärvon Kosak Kozmäus Krj—utsch—koff,Cossacks, from southern Russia, Ukraine, and Siberia, were known for their horsemanship and military skill. During WWI they fought mainly in light infantry forces in the Imperial Russian army.
“Cossack.” The Oxford Dictionary of Phrase and Fable. Oxford UP, 1 Jan. 2006. Oxford Reference. Accessed 4 May 2019.des’ Säbel von deutschem Blute troff,von Ulanenblut sein Speer.(historical) Uhlans were cavalrymen who carried lances.Aus Waldesrand, in Feindeslandsprengt eine Reiterschar.Ulanen sind es, zwanzig und sieben,sie kämpfen fürs Vaterland, ihre Lieben,Ulanen, Euch droht Gefahr!Denn auf der Lauer, dort hinter der Mauer,der russische Goliath steht.Er friszt Euch wohl mit Haut und Haar,samt Pferd und Sattelzeug fürwahr,eh Ihrs Euch des’ verseht.O Schreck und Graus! Spie die Höll ihn aus?Halb Mensch, halb Tiger und Teufel,so stürmt er auf die Deutschen losund schlägt deren elf mit einem Stoszgleich maustot — ohne Zweifel.„Hier meine Brust, zielt drauf nach Lust,neun Wunden hab ich vom Gefecht,doch sind die deutschen Lanzenstich’als hätten Mücken gestochen mich —Hund, daitsche, schieszt Ihr schlecht!“Und jetzo der Held, der gröszte der Welt,reiszt einem die Lanz’ aus der Handund tötet ihn, und noch andere zehn,es glaubt’s kaum, wer’s nicht selbst gesehn,doch gedruckt in der Zeitung es stand.„Zwanzig und zwei! kaput, ei, ei!Nur fünf noch ’ werd’s bald haben!Dann fang ich Kaiser daitsches auch,William II (1859–1941), Emperor of Germany 1888–1918.stech Augen aus, und schlitz ich Bauch,und schmeisze Aas den Raben!“Mit einem Mal — o wie fatal!Verstummt er auf dem Fleck —’ne Kanonenkugel — o Schreck und Graus,„Made in Germany!“ in „Essen“ zu Haus,Risz ihm — den Schädel weg.Ulrich Regnat.