Vor reichlich sechzig Jahren fuhr auf dem hohen Meer
ein Schiff mit deutscher Fahne am Mastesspitz einher.
Da schrie der stolze Brite voll Hohn und Uebermut:
„Weg die Piratenfahne, sonst flieszt Piratenblut!“
Weh Dir, weh Dir, Britannia!
Du zogst des Hasses Saat!
Weh Dir, weh Dir, Britannia,
Die Zeit der Ernte naht!
Ein Schrei ohnmächtgen Grimmes durchflog das weite Land,
voll Scham und Schmach da ballte der Deutsche seine Hand.
Der Wunsch nach deutscher Einheit jetzt jede Brust durchdrang,
zur Wirklichkeit erblühte, was nur gelebt im Sang.
Weh Dir, weh Dir, Britannia!
Du zogst des Hasses Saat!
Weh Dir, weh Dir, Britannia,
Die Zeit der Ernte naht!
Heut sehen alle Meere „Piraten“-Fahnen wehn,
und an Kanonenschlünden die deutschen Krieger stehn.
Der wild’sten Angstgebilde der Brite ist ein Raub:
Vor der „Piraten“-Fahne die britische sinkt in Staub.
Weh Dir, weh Dir, Britannia!
Du zogst des Hasses Saat!
Weh Dir, weh Dir, Britannia,
Die Zeit der Ernte naht!
Hoch die „Piraten“-Fahne, des Friedens starker Hort,
trotz Feindeslist und Tücke wird wehen sie hinfort
auf allen blauen Meeren zu Englands Pein und Not,
die deutsche Faust Vergeltung dem tück’schen Heuchler droht.
Weh Dir, weh Dir, Britannia!
Du zogst des Hasses Saat!
Weh Dir, weh Dir, Britannia,
Die Zeit der Ernte naht!
F. H. Lohmann