HomeAboutPoemsPeopleContact Us
HomeAboutPoemsPeopleContact Us

EINE STIMME.

Mathilde Minuth


An einer Gruft gar stille sich öffnet leis ein Tor,

ein hoher stolzer Recke gewaltig tritt hervor.

Die Augen grosz und leuchtend, die Stirne licht und breit,

so steht er da, gewaltig: „Auf Deutschland, auf zum Streit!

Laszt nur die Feinde kommen von Ost und Nord und West,

vertraut auf Gott, der keinen der Deutschen je verläszt!

Wir Deutsche fürchten keinen, wir fürchten Gott allein,

wir wollen ehrlich kämpfen, nicht falsch und tückisch sein.

Wo deutsche Herzen schlagen, wo deutscher Mut noch glüht,

wo deutsche Fäuste hämmern — ob da nicht Sieg uns blüht!“

So spricht die Geisterstimme, gewaltig fest und stark,

sie dringt den deutschen Helden hinein tief bis ins Mark.

Ein Brausen und ein Tönen, es rauscht am deutschen Strand:

Mit Gott für unsern Kaiser, für unser Vaterland!“


Mathilde Minuth.



Minuth, Mathilde. “Eine Stimme.” In Aus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des Weltkrieges, compiled by Irving T. Sanders, 70. New York: F. C. Stechert, 1915.


Minuth, Mathilde. “Eine Stimme.” In Aus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des Weltkrieges, compiled by Irving T. Sanders, 70. New York: F. C. Stechert, 1915.

×

Wir Deutsche fürchten keinen

This verse is a variation of a quote from a famous speech German Chancellor Otto von Bismarck gave to Parliament (February 6, 1888), in which he pressed for an expansion of the army to meet foreign threats: “Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt!” The quote recalls a verse in “Ein feste Burg,” a hymn by Martin Luther (1527–1529): “Und wenn die Welt voll Teufel wär, / und wollt uns gar verschlingen, / so fürchten wir uns nicht zu sehr, / es soll uns doch gelingen.”


“Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt!” (6. Februar 1888) (1901). Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern, Deutsches Historisches Institut. Accessed May 12, 2021. https://ghdi.ghi-dc.org/sub_image.cfm?image_id=1425&language=german.


Luther, Martin. “Der 46. Psalm. Deus noster refugium et virtus.” In Ein feste Burg ist unser Gott: deutschschriftliches Dichterbuch, 57–58. Halle, 1916. https://hdl.handle.net/2027/hvd.32044087129235?urlappend=%3Bseq=117.


×

Mit Gott für unsern Kaiser

Variation of a Prussian motto, “Mit Gott, für König und Vaterland,” found on the Landwehrkreuz, an insignia worn by certain Prussian soldiers after 1813. Also a variation of the refrain in a popular battle song, “Für Gott und Vaterland”: “Auf, tapf’re Brüder, sammelt euch, mit Waffen in der Hand! Wir üben uns im Kampf und Streit, zu kämpfen sind wir stets bereit für Gott und Vaterland, für Gott und Vaterland!”


“Landwehrkreuz.” Wikipedia, The Free Encyclopedia. March 6, 2021, 21:29. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Landwehrkreuz&oldid=209525901.


Heinrich Dieter, ed. “Für Gott und Vaterland.” In Soldaten–Liederbuch: für das kaiserlich–königliche Heer, 42. Salzburg: 1884. https://hdl.handle.net/2027/uc1.b4284271?urlappend=%3Bseq=56.