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FRUEHLING 1915

August Homburg


Die ersten blauen Veilchen schauen

verwundert in das Frühlingsland.

Auf weiten lenzdurchwärmten Auen

tobt Männermord, loht Städtebrand.


Und junge zarte Gräser nicken

wohl überm frischen Hügelgrund

und Frauen gehn mit seltnen Blicken,

halb siegesfroh, halb todeswund.


Und Knaben, frisch, mit rotem Munde,

sie schwingen kühn das gute Schwert,

und sinken in verklärter Stunde

für  Deutschlands  Ehr,  für  Deutschlands  Herd.


Die letzten Frühlingsstürme sausen

schon durch die Lande, über’n Belt:

Das ist der Wahrheit Siegesbrausen

im Jubelzuge durch die Welt.


August Homburg



Homburg, August. “Fruehling 1915.” In Aus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des Weltkrieges, compiled by Irving T. Sanders, 87. New York: F. C. Stechert, 1915.


Homburg, August. “Fruehling 1915.” In Aus ruhmreicher Zeit: Deutsch-amerikanische Dichtungen aus dem ersten Jahre des Weltkrieges, compiled by Irving T. Sanders, 87. New York: F. C. Stechert, 1915.

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Belt

The Danish Straits, which connect the Baltic Sea to the North Sea.