Leicht ist es nimmer in der Fremde leben,
und wenn es auch Dir häufig so erscheint,
Du wünschest doch mit heimlichem Erbeben,
dasz sich ein Landsmann traulich Dir vereint.
Du horchst entzückt auf längst verklungne Töne,
verblaszte Bilder tauchen vor Dir auf:
Der Mutter Auge ruht in Jugendschöne
auf Deines Daseins halbdurchmesznem Lauf.
Wie segnend fühlst Du ruhn auf Deinem Scheitel
die Hand, die festzuhalten Du versäumt —
nun weiszt Du’s, dasz die Jagd nach Glück ist eitel,
wenn heimatsbang das Herz in Qual sich bäumt.
Mathilde Nieberg-Wagner