Aus gepreszter Seele ringt sich ein Schrei:
„Ich bin nicht dabei!“
In dem groszen Ringen, in der groszen Not,
wo Kriegsbrand die deutschen Lande umloht,
wo in heiszen Stürmen um deutsches Gut
die Brüder verbluten ihr edles Blut . . .
Fern von der Heimat in fremdem Land,
steh ich allein am einsamen Strand
und lausche hinaus, wo die Meerflut springt,
ob sie von den Brüdern nicht Kunde bringt.
Es leuchtet so blutrot der Horizont,
die See, von den letzten Strahlen besonnt,
und leis sinkt der Tag in die Dunkelheit —
und um mich her dehnt sich Unendlichkeit . . .
Da klingt aus den Schleiern der düsteren Nacht
das zaubrische Lied von der deutschen Wacht,
und der Brüder Trutzruf: „Tot oder frei!“
Und die Wellen schlagen, und die Erde dröhnt,
und nur meine bangende Seele stöhnt:
„Ich bin nicht dabei . . .“
Herbert Sartori