Lodre, heilge, deutsche Flamme,

lodre leuchtend himmelan,

aus dem Blut vom Germanenstamme

reif den Jüngling Du zum Mann.

Lasz die Herzen höher schlagen,

handverschlungen in schweren Tagen:

Fürstensohn und Bauersmann.

Schmerzend mag an Dir verblenden

unsrer Feinde finstre Macht,

Neid und Habgier kann nicht schänden

Deine heilge, hehre Pracht.

Denn es sind zu edle Reiser,

die, von solchem Volk und Kaiser,

nähren deine mächtge Kraft.

Lodre heilge, deutsche Flamme,

lodre leuchtend himmelan,

wo mit männlichem Gesange

Brüder ziehn zum Schutze an.

Blinkt das Schwert in aller Rechten:

Deutsches Volk läszt sich nicht knechten,

jeder stellt heut seinen Mann.

Im Gebrülle der Kanonen,

im Gewoge heiszer Schlacht,

musz der Sieg die Toten lohnen

hell zum Tag führ ihre Nacht.

„Sieg oder Tod!“

Dies göttliche Gebot

erheischt, Flamme, deine Pracht.

Lodre, heilge, deutsche Flamme,

lodre leuchtend himmelan,

wenn nach blutgem Kriegesange

unsre Sieger heimwärts nahn.

Dankfroh lasz die Herzen klingen,

führ sie hin zu frommem Singen,

tröste mild, die Schmerzen sahn.

Dann — verkörpert lustig flackre!

In den Schein wir setzen Thesen

und das alte Deutsche, Wackre

soll von fremdem Tand genesen.

Dann so wie ein Sturmesläuten

wird der Welt Dein Ruhm bedeuten:

Deutsche Art und deutsches Wesen.

Richard Nickel