Weit übers Weltmeer bin ich hergekommen,
mein wanderlustig Herz von Mut geschwellt,
zu Dir, o Land, wo zu der Menschheit Frommen
der Freiheit Licht den Pilgerweg erhellt.
Ich lernte Dich in Deiner Schönheit lieben,
Amerika, und hab mich Dir geweiht,
für Dich zu wirken war ich stets bereit,
mein Herz jedoch ist deutsch geblieben.
Das fühlt ich mächtig als vom Neidlingswurme
der Briteninsel her ein Gifthauch schwoll,
und dumpf das Drohen vom Gewittersturme
des fernen Krieges meerwärts her erscholl.
Der Geist der Falschheit riet mir, zu vergessen
Dich, alte Heimat, deutsches Vaterland!
Er kennt es nicht, das heilge Stammesband!
Mein Herz liebt Deutschland unermessen!
Du hast, o Deutschland, Groszes mir gegeben,
Du Land, wo das Gemüt so herrlich blüht,
Du gabst das Beste mir, Du gabst mir Leben,
den deutschen Geist, der sonnig mich durchglüht.
Du deutsches Volk, umtost vom Völkertreiben,
ich halte Treue Dir in Sturm und Not,
ich jauchz Dir zu im Siegesmorgenrot:
„Mein Herz ist deutsch, wird’s ewig bleiben!“
Wilhelm Benignus