Ich grüsz Euch aus der Fremde,
die uns zur Heimat ward,
wo Freundschaft wir gefunden
von edler, guter Art!
Wir wollen Freundschaft halten,
wenn sie der Treue wert,
im meeresweiter Ferne
vom lieben, deutschen Herd.
Wo jetzt die Herzen lodern
in Stolz und Lust und Schmerz —
mein Deutschland in der Fremde,
jetzt blutet Dir Dein Herz!
Die Hand ist uns gebunden,
die jene Frevel bricht;
doch geht ein Weg noch oben:
Gott, Du verläszt uns nicht!
Denn höher als die Wolken
und tiefer als das Meer,
zieht himmelwärts das Flehen:
Schütz Recht und Freiheit, Herr!
O schirm die deutsche Treue
und stärk den deutschen Mut
zum rechten, wahren Kampfe,
zum Trutz der Feinde Wut!
So stehn wir in der Ferne,
so heben wir die Hand:
Mit Gott für unsern Kaiser!
Mit Gott fürs Vaterland!
Helene Bücking