Es blasen die Trompeten
im ersten Morgenstrahl,
und wie ein letztes Beten
liegt’s überm Frühlingstal.
Leb wohl, Du kleines Städtchen
im blutgen Frankenland!
Leb wohl, Du kleines Mädchen,
Du liebstes, das ich fand!
Dein Bruder schosz im Streite
mir hart am Kopf vorbei,
Dein Vater, ihm zur Seite,
traf mich mit seinem Blei.
Die Wunde, lange offen,
bracht mir viel Qual und Schmerz,
doch tiefer hast getroffen
Du Mädl mich — ins Herz!
Jetzt geht’s nach Norden weiter
im Kampf um Sieg und Ehr.
Denk an den braunen Reiter,
siehst Du ihn nimmermehr!
Leb wohl! Das Glück soll leuchten
Dir herzensgutes Kind!
Die Augen sich mir feuchten;
ist es der Morgenwind?
Leb wohl! Denk des Ulanen,
der heut Dein Händchen hält,
und morgen, treu den Fahnen,
verscharrt liegt wo im Feld . . .
Ist’s Siegen oder Sterben,
was mir der Tag heut bringt?
Das ist des Reiters Werben,
wenn die Trompete klingt.
Irving T. Sanders