Für das Vaterland zu sterben
Gilt für einen schönen Tod!
Nicht erschrecken den Soldaten
Pulver, Blei oder Kriegesnot.
Ob auch der Kugelregen
Verhüllt der Sonne Glut,
Furchtlos vergiesst der Krieger
Fürs Heimatland sein junges Blut.
Doch noch schöner ist’s zu leben
Für das Land, das man liebt,
Willig Geist und Kräfte hinzugeben,
Die gestählt und geübt.
„Friedlich Leben“ ist’s, wonach wir streben,
Frieden in Ewigkeit,
Drum lasst Friedensblüten uns auch weben
In des Menschendaseins Herrlichkeit.
Freilich ist es um den Frieden
Heutzutag’ noch schwach bestellt,
Denn noch ziehen Kriegesfurien
Durch die Wälder und durch das Feld.
Noch trübt des Friedens Segen
Der Menschen wild’ Geschlecht,
Noch löst man mit dem Degen
Probleme über Pflicht und Recht,
Doch schon erwacht in Nord und Süd
Der Neuzeit weltumschlingend Friedenslied.
Allmächtiger Geist der Erde,
Erhör’ unser Aller Flehn,
O gieb, dass es Frieden werde,
Und lass Frieden ewig bestehn.
Nicht soll Feindschaft Nationen trennen,
Noch soll Habgier sie je entzwei’n,
Lass in Liebe uns All’ entbrennen
Und als Brüder des Daseins uns freu’n.
Ist’s edel, die Heimat zu lieben,
Zu schwärmen für Reich und für Land,
Ist’s edler noch, Freundschaft zu üben
An Fremden, an Menschen, die nicht stammverwandt.
Ja! Selbst Liebe treibt ihre Blüten,
Nur dort, wo der Friede spriesst,
Dem blutigen Wüten sich angstvoll das Herze verschliesst.
So sei denn auf Erden nun Frieden,
Reiche sich Alles die Hand,
Dass sämtliche Völker
Umschliesse der Bruderschaft Band!
O! Stimmt laut an das Lied der Lieder,
Den herrlichen Friedenssang.
Es halle das Weltall wider
Von seinem erlösenden Klang.
Heil’ger Frieden weit und breit,
Heil’ger Frieden in Ewigkeit.