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„Das Glück auf Erden“

H. Bauer.


Alle Zeit, mein ganzes Leben lang,

Hab’ ich nach Glück und Lust gejagt,

Doch was ich auch mit Müh errungen hab’,

Das wahre Glück blieb mir versagt.

Hab’ aus der Berge Tiefen, von dem Grund des Meeres

Gold und Perlen mir geholt,

Mit Schätzen war mein Schrank voll aufgefüllt,

Mein Sehnen doch blieb ungestillt.


Da eines Tags trat’s wie im Traum

Du mir, mein Lieb, entgegen,

Das war das Glück, das ich gesucht,

Das war mein Gottes Segen.

Als mir Dein Mund freudig gestand,

Dass Du mich liebst wie keinen,

Ward mir mein Herz so reich, so voll,

Dass ich vor Freud musst’ weinen.


Hab’ studiert, mein armes Hirn gequält,

Nach Ehr’ und ew’gem Ruhm gestrebt,

Doch was ich auch erzielet und erstrebt,

Den Glückstag hab ich nie erlebt.

Es schmückten meine Stirne blumenreiche Kränze,

Lorbeer bot man oft mir dar,

Mein Name war in aller Menschen Mund,

Doch glücklich fühlt’ ich keine Stund.


Da eines Tags trat’st wie im Traum

Du mir, mein Lieb, entgegen,

Das war das Glück, das ich gesucht,

Das war mein Gottes Segen.

Als mir Dein Mund freudig gestand,

Dass Du mich liebst wie keinen,

Ward mir mein Herz so reich, so voll,

Dass ich vor Freud musst’ weinen.



Bauer, H. “‘Das Glück auf Erden’.” Bahn Frei! 34, no. 26 (November 30, 1916): 2.


Bauer, H. “—Das Glück auf Erden’.” Bahn Frei! 34, no. 26 (November 30, 1916): 2.

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