Der poetische Dank eines verwundeten deutschen Kriegers aus Graudenz, einer der sechs Pflegestätten der Amerik. Aerzte-Expeditionen.
So still die Nacht nach all dem Kampfestoben,
Weltraumverloren liegen Näh’ und Ferne,
Und hoch am Himmel über uns die Sterne,
Die unsrer Kindheit Märchen schon umwoben. . . .
Da horch . . .! da ringt ein Ton sich aus dem Schweigen, —
Als ob er, irrend, Weg und Ziel nicht wüsste;
Ein Ruf von ferner, meerumrauschter Küste,
Dem Herz und Seele wir entgegenneigen.
Ein deutscher Gruss! Aus weitentlegnen Landen
Uns zugesandt von Brüdern, sturmverschlagen,
Die in der Brust ihr deutsches Herz noch tragen,
Geknüpft an uns mit unlösbaren Banden.
Ein Gruss des Danks, der Liebe — — Und der Klage,
Dass sie nicht neben uns im Völkerringen
Der Heimat Feinde können niederzwingen,
Mit aufzubau’n Alldeutschlands Schöpfungstage. — — —
O quält euch nicht, weil eure Kraft gebunden;
Ihr kämpft mit uns den Kampf, den eugeheuern,
Denn unser Sieg, ihr feiert ihn als euern,
Und unsre Wunden sind auch eure Wunden.
Wir fühlen’s dankbar. Eure Brudertreue,
Von der uns alle eure Dichter singen,
Verleiht zum Sieg uns immer stärk’re Schwingen,
Entflammt zum Kampfe immer uns aufs neue!
So muss der Feind uns endlich unterliegen
Und dann — und dann! Ich seh’ den Tag schon grauen,
Wo über uns, wo über euch im blauen,
Durchsonnten Aether Deutschlands Adler fliegen.
Bernhard Schrickel.