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Krieg und Frieden.


Zwei Deklamationen aus dem patriotischen Festspiel, vorgeführt bei der letzten Schulfeier.


KRIEG.


Krieg ist ein entsetzliches Beginnen;

Fluch dem, der freventlich ihn schürt

Und seine Brüder aufeinander hetzt,

Und um zu siegen, um zu herrschen,

Den Fuss auf andre Völker setzt.

Krieg!   Wie eine Schlange kommt er angekrochen,

Man merkt sein Nahen im Verborgnen kaum.

Krieg!   Wie im Sturme kommt er angeflogen,

Jäh, über Nacht, ein wüster Traum.

O!   Solch ein Krieg ist ein Verbrechen;

Ein grausam, ein verruchtes Spiel,

Und keine Sühne kann ihn rächen;

Nicht Menschenwohlfahrt ist sein Ziel.

Doch, wenn ein Feind sich unsrem Lande naht,

Wenn uns’re Freiheit ist bedroht,

Dann sind auch wir bereit zur Tat,

Dann heisst es: “Freiheit oder Tod!”

Dann greifen wir zu Wehr und Waffen;

Die Treue ist ein festes Band.

Ob Tod uns droht, ob Wunden klaffen,

Fest steh’n wir zu dem Vaterland!

Hoch die Union!   Mög’ sie für alle Zeiten

Die feste Burg der Freiheit sein;

Wir wollen für sie kämpfen, streiten;

Woll’n freudig Gut und Blut ihr weih’n.


FRIEDE.


Holder Friede; himmlisches Entzücken;

Schönste Gabe der Natur.

Möchtest bald du uns beglücken;

Folgten gerne deiner Spur.

Aller Hass verschwinde,

Eintracht kehre ein

Und der Ruf der Zeit verkünde:

“Lasst den Frieden Herrscher sein!”

Holder Friede, komm hernieder,

Streue deinen Samen aus.

Holder Friede, kehre wieder,

Schirme unsern Hof und Haus.

Mög’ dein Oelzweig grünen,

Jetzt und immerdar.

Und ein Morgenrot erglühen,

Glückverheissend, hell und klar.

Freiheit stehe dir zur Seite,

Liebe leite deine Hand,

Friede, Freiheit, Liebe gleite

Segenspendend durch das Land!



“Krieg und Frieden.” Bahn Frei! 35, no. 18 (August 9, 1917): 2.


“Krieg und Frieden.” Bahn Frei! 35, no. 18 (August 9, 1917): 2.

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