(Deklamation aus dem „Patriotischen Festspiel.“)
Der Kampf ist aus; der Pulverdampf verflogen;
Bleich und entseelt, in seiner Jugendblüte hingestreckt,
Liegt auf dem blutgetränkten Feld,
Die Todeswunde in der Brust, ein junger Held.
Vor wenig Augenblicken voll Lebenslust und Kraft,
Hat ihn des Feindes Blei hinweggerafft.
Umsonst, du gute, alte Mutter, sind deine Klagen,
Umsonst des Vaters herber Schmerz;
Schliesst euren Kummer ein ins alte Herz
Und, wenn ihr könnt, lernt den Verlust ertragen.
Was euch das liebste war auf Erden:
Der Sohn, ist tot, und eure Tränen werden
Ihn nicht wecken; das Lebewohl, das er euch bot
Beim Abschied, war sein letzter Gruss. Der Sohn ist tot.
O, unglückseliger Wahn, o grauenvoll Geschick,
Wohin man blickt, nur Racheschrei und Blut;
Zertreten Menschenwohl und Glück,
Vom Hass und blinder Leidenschaft und Wut.
Wird uns nicht bald ein Friedensbote künden,
Dass Mensch und Mensch sich wieder finden?