So gehen, einer nach dem andern, doch
Sie von uns fort, zur letzten Rast, hinüber,
Und ziehn an Jahresend’ nun einmal noch
Mit schattenhaftem Gruss an uns vorüber.
Und grad in diesem Jahr — wie seit August
Des Jahres ’Vierzehn, seit der Krieg begonnen —
Welch reiche Weggesellschaft, Brust an Brust,
Hat ihnen diese grosse Zeit gewonnen.
Sie gehn, eins nach dem andern, von uns fort.
Wie viele ihrer schon vorausgegangen
Sind uns — wir trugen sie zum stillen Ort,
Reglos, fahl die einst turn’risch frischen Wangen,
Sie, die der Glieder regungsreiche Kraft
Im Wechselspiel tagtäglich neu geboren,
Zu Hellas Schönheit turnend sich entrafft,
Und „frisch frei froh“ zum Kampfspruch sich erkoren.
Sie gehen einer nach dem andern fort.
Fahrt hin in Schönheit, Freunde, Turner, Brüder,
Wie eure Lebensfackel fernher dort
Flammt umgekehrt noch freundlich auf uns nieder,
Mischt mit den Helden euch der grossen Zeit,
Walhall erschliess euch seine hehren Pforten,
Und nie vergessen, Bruder, Freund, ihr seid
Im Herzen uns, all z e i t und allerorten.
Carl Schlöh.
Neu-York, den 3. Dezember 1916.