Oh Fürst des Friedens, Herr im Streit,
Zieh’ nun dein fleckenreines Schwert,
Dein heiliger Zorn soll jagen weit
Den Bluthund von des Landes Heerd!
Es zwang den Stahl in deine Faust
Der falsche Freund, der falsche Feind —
Des Höllenfürsten Fackel braust:
Land, Luft und Meer blutrot erscheint!
Schlag’ du den Reussen, der in Schmach
Und Finsternis die Welt zerbricht!
— Was Luther lehrte, Goethe sprach,
Erhalt uns du! Du bist das Licht!
Als Dunkel lag ob allem Land,
Du standst für Gott mit stolzem Mut!
— Und Gott sollt’ dir entzieh’n die Hand,
Dein Volk ertränken tief in Blut?
Gott wollte frei den Deutschen, frei!
Frei von Britannia’s goldenem Klang,
Von Anarchie und Tyrannei,
Von Aufruhr frei und Peitschenzwang!
So zeig’ dein Schwert im Sonnenlicht,
Dem gelben Hund, der dich anbellt,
Dem Zar, der mit der Knute ficht,
Frankreich, der Metze aller Welt!
Doch eher tilgst du nicht die Schmach,
Oh Sankt Georg, eh’ nicht dein Speer
In starkem Stoss den Kopf zerbrach —
England, dem Drachen aus dem Meer!
Die Flamme, die sein Rachen speit,
Ihn selbst verzehrend, überquillt!
— — Sei Friedrich’s Stern nun dein Geleit!
Und Bismarck’s Gott — er sei dein Schild!
Oh Fürst des Friedens, Herr im Krieg,
Zieh’ stolz hinaus aufs blutige Feld:
Dein muss er sein, der letzte Sieg,
Denn — wenn du fällst — fällt eine Welt!
George Sylvester Viereck (New York).