Der Satan rührte Tag und Jahr
Den heissen Brei — nun ist er gar:
„Friss, Vogel, friss!” — Aus schwerem Traum
Wacht auf der Deutsche; glaubt es kaum,
Wie rings aus tiefer Höllennacht
Brüllt auf der Hasser Uebermacht!
— Die Kehle füllt’s wie siedend Blei,
Aus seiner Brust bricht sich ein Schrei:
„Das Netz ist zu! Kein kleinstes Loch! —
Nun kann nur eins uns retten noch:
Wir müssen siegen!”
Und aus der jämmerlichen Not
Wächst fester Einheit streng Gebot.
Der R o t e tritt zum Kaiser hin:
„Hier steh’ ich! Nimm mich wie ich bin!”
Der S c h w a r z e tritt ihm eng zur Seit’ —
Der b l a n k e Junker bläst zum Streit’
Und schwenkt das s c h w a r z w e i s s r o t e Tuch!
Und in der Weltgeschichte Buch
Gräbt ein des Kaisers stolze Hand:
„Ein einziger Wille bebt durch’s Land —
Wir wollen siegen!”
Das war der e r s t e grosse Sieg!
— Und keines sprach und jedes schwieg.
Trat still und schweigend auf den Plan,
Dem grossen Willen untertan.
— Es spriesst vom Boden auf die Saat:
Aus unserm Willen ward die That
Und bricht mit eisenstarker Hand
Wie Wettersturm in Feindesland!
Da wächst die deutsche Zuversicht:
„Der Herr im Himmel hält Gericht,
Wir werden siegen!”