Wir haben geschwiegen im Völkerrat,
Einmal und zweimal und mehr;
Und standen zur Seite und mieden die That —
Einmal und zweimal und mehr!
Wir haben uns nimmermehr beeilt,
Als man die Erde aufgeteilt:
Wir hörten der Andern heisern Schrei —
Wir wollten den Frieden — und standen dabei
Zweimal und dreimal und mehr!
Und dennoch gaben sie keine Ruh’,
Keinen Tag und nimmermehr
Und sahen uns scheel und neidisch zu
Einmal und zweimal und mehr!
Sie haben gehöhnt und haben gehetzt
Und Säbel geschliffen und Messer gewetzt,
Den Deutschen zu schimpfen war keiner zu faul —
Wir wollten den Frieden! — Wir hielten das Maul
Einmal und zweimal und mehr!
Sie trieben durch Jahre das frevle Spiel
Mehr noch und immer mehr!
Bis der Tag anbrach, der Gott gefiel,
Einmal und nimmer mehr.
Bis die Erde war von Lügen krank,
Bis der Hasser Heulen zum Himmel stank,
Bis der Deutsche sprach: „Nun ist es genug,
Nun duld ich die Lügen und dulde den Trug
Nimmer und nimmermehr!”
Und er fuhr empor wie ein Wetterstrahl,
Und er blickte ringsumher,
Und er sah seiner Neider Ueberzahl,
Einen und Manchen mehr!
Sah im Ost den Feind und im West den Feind,
Mit den Russen den Franzmann eng vereint;
Und den Briten — und Alles, was lügen kann,
Und den Briten und Alles, was lügen kann,
Mehr noch und Manche mehr!
Montenegro noch und Portugal noch,
Ist es wirklich keiner mehr?
Die Feinde kriechen aus jedem Loch,
Mehr noch und Viele mehr!
Der Lügenbrite ist immer noch feig,
Er knetet weiter den Bündnissteig,
Hat immer noch Angst vor des Deutschen Sieg,
Da hetzt er den Japsen hinein in den Krieg —
Den noch und Manchen mehr.
Mit Senegalnegern — o schmähliche Zeit,
Füllt der Welsche sein zitternd Heer,
Mit dem Volk, das die Wüste Sahara ausspeit,
Mit dem Turko und manchen mehr!
Und aus Britannia’s Riesenschoss
Bricht der Schwarze, der Braune, der Gelbe los —
Es tanzt nach dem englischen Dudelsack
Fünfhundert Millionen Sklavenpack,
Gegen einen — hundertmal mehr!
Der Feinde Hohn und der Uebermacht Spott,
Rast durch die Welt daher,
Und der Deutsche betet: „Nun helfe mir Gott,
Einmal, nur einmal mehr!”
Und es fiel seine Faust und es fiel sein Streich,
Da sank der Belgier zu Boden gleich. —
Und ein neuer Tag und ein neuer Schlag —
Bis dass der Franzos auf den Knieen lag!
Recht so! Und mehr noch! Noch mehr!
Nun zitt’re, Brite! Wie ein Taifun stark
Ist des Deutschen blanke Wehr,
Es trifft sein Schlag und er trifft in’s Mark
Einmal und zweimal und mehr!
Nun zitt’re, Russe! Und denke daran:
Auch deine Stunde naht schon heran.
Nur ein Atemholen! Nur Zeit, nur Zeit!
Auch dir ist ein heisses Süpplein bereit,
Einmal und zweimal und mehr!
Ein Schlag ertönt durch die ganze Welt
Einmal und zweimal und mehr!
Wo der Deutsche trifft — ist ein Heer zerpellt,
Eines und noch eins mehr!
Still lauscht die Welt und atemlos,
Denn dies Ringen ist so gewaltig gross;
Und in dem wilden, dem letzten Krieg,
Pflückt sich der Deutsche den ewigen Sieg:
Er allein — und keiner mehr!