“Mein Bruder, schau! Es weicht die Nacht;
Die Sonne naht in goldner Pracht.
Mein Aug ist feucht, mein Herz erbebt:
Wer weiss, wer noch am Abend lebt?”
Der zweite spricht: “Reich mir die Hand!
Wir kämpfen für das Vaterland —
Du zitterst, Freund? . . . . Bleich dein Gesicht? —
Ich wanke nicht, es ruft die Pflicht!”
“Verflucht sei diese kalte Pflicht!
Denk ich, dass heut mein Auge bricht —
Und dann im bittern, grossen Schmerz
Ein armes, liebes Mutterherz!
Nun ist der neue Tag erwacht,
Und alles leuchtet, alles lacht,
Und ich soll in ein frühes Grab? —
Ich will noch nicht — will nicht hinab!”