“Liebliche Muse, warum klagen so traurig die Lieder?
Hehre, du gabest doch sonst Freude und heiteren
Sang?
Frühling beglücket die Welt, und lächelnd strahlet die
Sonne,
Alles ist wieder erwacht. Lache auch du nun, wie
einst!” —
“Wehe, ich lache nicht mehr! Traurig sind jetzt meine
Lieder;
Denn mir starb in der Brust längst schon das heitere
Herz.
Frühling zog wieder ins Land und lächelnd strahlet
die Sonne;
Aber wo einstens nur Glück, glimmen jetzt Städte in
Schutt.
Nicht mehr mit fröhlichem Sang gehet der Landmann
zum Acker,
Oede, zerstampfet und brach liegt jetzt das blutige
Feld.
Wo einst die Liebe geherrscht, wühlet der Hass nun
im Blute.
Wehe, o wehe! Warum morden die Brüder sich
doch?! —
So, mit verhülltem Gesicht klage ich traurige Lieder;
Denn mir starb in der Brust längst schon das heitere
Herz.”