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Die Schuldigen.

Julius Segall


Was auch geschieht, verdammt ja nicht die Massen!

Man lehrt sie lieben und man lehrt sie hassen;

Das Volk ist immer, wie mans haben will,

Kann lange dulden, schweigt zu allem still.


Die Völker wollen, brauchen keine Kriege

Und glauben dennoch an die schwarze Lüge

Dass diese Gräuel wirklich nötig sind;

Man sagt es ihnen, und sie folgen blind.


O nein, die Massen müsst ihr nicht verdammen!

Es zuckt das Herz im Busen mir zusammen,

Seh ich, wie man das arme Volk verführt

Und wie es blindlings, willenlos pariert.


Doch jene Wen’gen, die die Welt regieren

Und Menschenopfer hin zur Schlachtbank führen,

Ja, jene Grossen, die den Samen streun,

Nur sie sind schuldig, sie nur ganz allein!!


Die Völker werden niemals mündig werden.

Es war noch nie und wird nie sein auf Erden.

Sind erst die Führer edel, gross und rein,

Dann wird die Menschheit sich des Friedens freun.



Segall, Julius. “Die Schuldigen.” In Gedichte, 9. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.


Segall, Julius. “Die Schuldigen.” In Gedichte, 9. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.

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