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Die wahren Feinde.

Julius Segall


Ihr armen Schlucker, lasst euch nicht betrügen:

Sie täuschen euch mit niederträcht’gen Lügen!

Ich sagte es und sag es immer wieder:

Die ihr bekämpft, sind eure eignen Brüder.

Sie sind, genau wie ihr, nur Hungerleider:

Den Magen leer, — und Lumpen sind die Kleider. —

Ich will euch ehrlich eure Feinde nennen;

O, könnte ich es ins Gehirn euch brennen:

Die Feinde sind in eurem eignen Lande .

Es ist, wie überall, die gleiche Bande,

Es sind, wie überall, die faulen Drohnen,

Die, euch missbrauchend, in Palästen wohnen!

Für sie gebt ihr die besten Lebensjahre.

Und seid ihr schwach, sind weiss erst eure Haare,

Dann: Fort mit euch!  Was habt ihr noch zu leben! —

Ganz ausgepresst, könnt ihr doch nichts mehr geben! —

Für diese Bande mordet ihr die Brüder,

Für diese Schufte schiessen sie euch nieder! —

Erwacht! Erwacht! Und lasst euch nicht betrügen:

Was man euch sagt, das sind infame Lügen!



Segall, Julius. “Die wahren Feinde.” In Gedichte, 14. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.


Segall, Julius. “Die wahren Feinde.” In Gedichte, 14. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.

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