aaaaaaaaaa Mein Heimatland
HomeAboutPoemsPeopleContact Us
HomeAboutPoemsPeopleContact Us

Mein Heimatland.

Julius Segall


Die ganze Erde nenne ich

Mein teures Vaterland,

Und jedem Menschen gebe ich

Mein Herz und meine Hand.


Ob einer schwarz ist oder weiss,

Mir bleibt es ganz egal —

Ist doch für alle Raum genug

Im weiten Erdental? —


Mitunter wird die Heimat mir

Ein wenig gar zu klein;

Dann steig zum Himmel ich empor

Und spiel’ im Sonnenschein.


Doch ach!  Wie blutet mir das Herz,

Blick schaudernd ich hinab —

Die schöne Heimat scheint mir dann

Ein Riesenmassengrab.


O, haltet ein und schüret nicht

Des Hasses wilde Wut!

Wer ist der Feind, den ihr verfolgt?

Fliesst nicht der Brüder Blut? —


Ihr habt nur einen wahren Feind,

Und der heisst “Unverstand” —

Vernichtet ihn und lebt vereint

Im grossen Heimatland!



Segall, Julius. “Mein Heimatland.” In Gedichte, 6. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.


Segall, Julius. “Mein Heimatland.” In Gedichte, 6. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.

×

Die ganze Erde nenne ich

This poem begins with an allusion to lines in Ernst Moritz Arndt’s patriotic poem “Des Deutschen Vaterland” (1813): “Was ist des Deutschen Vaterland? / So nenne endlich mir das Land!”


Arndt, Ernst Moritz. “Des Teutschen Vaterland.” In Katechismus für den Teutschen Kriegs- und Wehrmann, worin gelehret wird, wie ein christlicher Wehrmann seyn und mit Gott in den Streit gehen soll. Köln, 1815, 99–101. https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.$b286885&view=1up&seq=133.