Leuchtest mir zum frühen Tod . . .”
Oft in meinen Träumen hört ich
Dieses alte, wehe Lied,
Und ich war ein Knabe wieder,
Von Begeistrung hell durchglüht.
Sah im Geist die jungen Burschen
Singend ziehen in die Schlacht,
Aus des Lebens Morgenröte
In des Todes kalte Nacht.
Viele Jahre sind entschwunden
In der Zeiten langem Raum;
Alles, was das Kind erlebte,
Schien dem Manne nur ein Traum.
Mit Entsetzen seh ich heute,
Wie die Dummheit hassend siegt,
Und wie Klugheit und wie Liebe
Stöhnend in dem Staube liegt.
Aus dem Gellen der Trompete
Und dem dumpfen Trommelklang
Höre ich im Geiste wieder
Jenen alten, wehen Sang:
“Morgenrot, Morgenrot!
Leuchtest mir zum frühen Tod . . .”