Ein Singen, Schreien und Frohlocken,
Von allen Türmen tönen Glocken,
Und Menschen, die sich nie gekannt,
Sie drücken jubelnd sich die Hand:
Des Feindes Schiffe sind gesunken,
Wie Ratten Menschen sind ertrunken.
Man preist des Schöpfers grosse Macht,
Die “unsre” Feinde umgebracht. —
O haltet ein, ihr Wahnverkünder,
Auch sie sind eures Gottes Kinder!
Hört auf mit falscher Siegeslust,
Nur Schmerz erfülle eure Brust! —
Was würde er, der Edle, sagen,
Den man einst an das Kreuz geschlagen,
Säh er des Hasses wilde Wut
Und jene Gier nach Feindesblut? —
Er, der mit Liebe wollt vereinen
Die ganze Welt, er würde weinen:
“O Herr, lass deine Strafe ruhn —
Sie wissen doch nicht, was sie tun!”