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Völkerhass.

Julius Segall


Wehe denen, welche schüren

Den entmenschten Völkerhass,

Dass die grellen Flammen lodern

Wütend ohne Unterlass!


Weiss der aufgepeischte Pöbel,

Den durch Lügen man betört,

Wen er hasset und verfolget,

Wer zum Volke wohl gehört?


Zu dem Volk gehört der Säugling,

Der an seiner Mutter Brust

Keine Sünde hat begangen,

Sich nichts Böses ist bewusst.


Auch des Kindleins bleiche Mutter,

Deren heisser Schmerzensblick

Zeugt von dem, was sie verloren,

Spricht von dem vergangnen Glück.


Sie, die hungert, friert und leidet,

Kaum das arme Kindchen nährt: —

Wisst ihr nicht, ihr Pöbelmassen,

Dass auch sie zum Volk gehört?



Segall, Julius. “Völkerhass.” In Gedichte, 16–17. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.


Segall, Julius. “Völkerhass.” In Gedichte, 16–17. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.

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