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Wer kann gewinnen?

Julius Segall


Noch jetzt wollt ihr das Volk zur Ruhe wiegen? —

Ihr prahlt sogar mit neuen, stolzen Siegen? —

Und Menschen gibt es, die begeistert glauben,

Und niemand kann den Wahnsinn ihnen rauben.


Erwachet endlich, Völker, aus dem Schlafe!

Ihr seid doch Menschen, keine blöden Schafe.

Bei diesem Morden niemand kann gewinnen, —

Wer anders meinet, ist nicht recht von Sinnen!


Niemand gewinnt — ein jeder wird verlieren!

Auch jene Mörder, die die Flammen schüren,

Euch hetzen, treiben mit gemeiner Lüge,

Sie werden leiden nach dem stolzen Siege.


Es werden sich die Völker einst verbinden,

Das Licht der Wahrheit wird man laut verkünden —

Dann werdet ihr zur Rechenschaft gezogen,

Die ihr uns habt so grauenhaft betrogen!



Segall, Julius. “Wer kann gewinnen?” In Gedichte, 18. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.


Segall, Julius. “Wer kann gewinnen?” In Gedichte, 18. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.

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Erwachet endlich, Völker, aus dem Schlafe!

A slight variation of the start of “Der neue Jeremias” (1851) a poem by Karl Barth: “Erwachet Völker, aus dem Schlafe, / Worein Verblendung euch gebracht, / Schon folgt mit schwerem Schritt die Strafe, / Die euer Leichtsinn nicht bedacht!”


Barth, Karl. “Der neue Jeremias.” In Der zweite Harfenstein: Ein religiöses Zeitgedicht, 130–31. Regensburg, 1851. https://books.google.com/books?id=Ly1QAAAAcAAJ&lpg=PA17&dq=der%20zweite%20harfenstein%20barth%20karl&pg=PP1#v=onepage&q=der%20zweite%20harfenstein%20barth%20karl&f=false.