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Wo ist des Armen Vaterland?

Julius Segall


Wo ist des Armen Vaterland,

Wo seine Heimaterde?

Er hungert hier, er quält sich dort,

Gehört zur gleichen Herde.


Man drückt ihn in St. Petersburg,

In London und in Bremen;

Es ist das gleiche dumpfe Lied,

Genau das gleiche Grämen.


Und du, warum so wutentbrannt

Schiesst du auf deine Brüder?

Du sahst sie nie, du kennst sie nicht . . . .

Darum: Die Waffen nieder!!


Wenn einst ein starkes Liebesband

Die Erde wird umschlingen,

Dann werden wir ein andres Lied

Von unsrer Heimat singen.



Segall, Julius. “Wo ist des Armen Vaterland?” In Gedichte, 12. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.


Segall, Julius. “Wo ist des Armen Vaterland?” In Gedichte, 12. Milwaukee: self–published by Julius Segall, 1915.

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Wo ist des armen Vaterland?

Segall slightly alters the central question in a popular patriotic poem by Ernst Moritz Arndt (1769–1860), “Des Deutschen Vaterland” (1813): “Was ist des Teutschen Vaterland?” Written during the Wars of Liberation, the poem served as an anthem of sorts for nationally-minded Germans. The catalog of cities in Segall’s second stanza also echoes the first stanza of Arndt’s poem, in which he suggests possible answers to his question: “Ist’s Preussenland? ist’s Schwabenland? / Ist’s, wo am Belt die Möve zieht?” / O nein, nein, nein! / Sein Vaterland muß größer seyn.”


Arndt, Ernst Moritz. “Des Teutschen Vaterland.” In Gedichte, 116–18. Frankfurt am Main, 1818. https://hdl.handle.net/2027/inu.30000118302656?urlappend=%3Bseq=126.

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St. Petersburg, London, Bremen

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