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An die Arbeiter.

Julius Segall


Hört, Freunde, mich und habt zu mir Vertrauen!

Es spricht zu euch kein Lügner und kein Knecht,

Und meine Waffen kann kein Geld erkaufen,

Ich schwinge sie für heilges Menschenrecht.


Empört sah ich, wie man die Besten mordet,

Wie heller Wahnsinn unsre Welt zerstört.

Was man vernichtet, haben wir geschaffen.

Ging es nach Recht, dann uns die Welt gehört!


O fasset Mut, ihr meine treuen Brüder!

Ich bin kein Träumer, der phantastisch spricht:

Es siegt die Kraft, der Schwache wird sich fügen,

Die Freiheit naht mit leuchtendem Gesicht!


Nicht ewig wird das tote Geld regieren.

Es unterliegt die faule Drohnenbrut,

Die ihren Reichtum unbarmherzig häufet

Auf unsre Leiber, braver Menschen Blut.


Auf euch gerichtet sind der Völker Blicke,

Man hofft auf euch, es werden Stimmen laut:

Lasst nicht verwüsten unsre schöne Erde,

Beschützt die Welt, die ihr uns habt gebaut!


Drum, treue Brüder, lasst uns baldigst handeln,

Wir haben Kraft, vereinet mit Verstand; —

Lasst unser Gut — die Menschheit — uns beschützen

Mit unsrer kräftgen, mächtgen Männerhand!


Doch nicht der Hass, die Liebe soll uns leiten,

Der Hass zertrümmert, und die Liebe baut —

So soll der Frieden rein durch uns erscheinen,

Begrüssen uns wie eine holde Braut.



Segall, Julius. “An die Arbeiter.” In Gedichte, 38. Milwaukee: self–published by Julius Segall.


Segall, Julius. “An die Arbeiter.” In Gedichte, 38. Milwaukee: self–published by Julius Segall.

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