HomeAboutPoemsPeopleContact Us
HomeAboutPoemsPeopleContact Us

Du Sollst dein Richter sein.

Julius Segall


Was schert es dich, was Menschen von dir sagen?

Wenn sie dich heut bis an den Himmel tragen,

So stürzen morgen sie dich tief hinab,

Sie würden schmähen dich sogar im Grab.


Doch bist du edel, vornehm und erhaben,

Und schmücken dich die reichsten, schönsten Gaben:

Ihr Urteil raubt dir noch nicht deinen Wert,

Du bist so viel, als ob man dich verehrt,


Wird denn ein Lump zum Engel sich erheben,

Selbst wenn sie ihm die höchsten Ehren geben?

Er bleibt ein Schuft mit Schurkenangesicht,

Und trotz des Lobes wird er besser nicht.


Drum mutig, Freund, nur hoch den Kopf getragen!

Wenn sie von dir auch noch so Böses sagen;

Du ehre dich — ja du nur ganz allein,

Du gib das Urteil, musst dein Richter sein!



Segall, Julius. “Du Sollst dein Richter sein.” In Gedichte, 34–35. Milwaukee: self–published by Julius Segall.


Segall, Julius. “Du Sollst dein Richter sein.” In Gedichte, 34–35. Milwaukee: self–published by Julius Segall.

Header Content

Commentary content