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Ein Kind der Liebe.

Julius Segall


Lasst mir mein armes Kind in Ruh!

Ich sorge für sein Leben!

Was schmäht ihr, was verflucht ihr es,

Sollt ihr ihm etwas geben?


Bin nicht getraut nach dem Gesetz —

Doch schaut den holden Knaben!

Ist er nicht stark und süss und schön?

Man muss ihr gerne haben!


Du stolzes Weib, du tadelst auch?

Du willst mich auch verdammen?

In deinem Herzen lodern wild

Der Liebe heisse Flammen — —


Hast dich verkauft für schnödes Geld,

Mit deinen jungen Jahren,

An einen alten siechen Mann

Mit dünnen, weissen Haaren.


Geh, denke an dein schwaches Kind,

Dann schau auf meinen Knaben!

Du tugendhaftes Eheweib,

Du hast dein Glück begraben!



Segall, Julius. “Ein Kind der Liebe.” In Gedichte, 62–63. Milwaukee: self–published by Julius Segall.


Segall, Julius. “Ein Kind der Liebe.” In Gedichte, 62–63. Milwaukee: self–published by Julius Segall.

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