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Fort mit den Ketten!

Julius Segall


Gibts einen Gott, der Menschen kann verdammen

In seinem Zorn zu ewgen Höllenflammen?

Ist nicht das Leben eine Höllenpein?

Soll nach dem Tode noch kein Ende sein?

Wozu, frag ich, sind diese Lehren?

Was ist ihr Zweck? — Die Menschen zu betören? — —


Zum Schutz des Staates baut man Festungsmauern —

Denk ich an sie, durchfährt mich banges Schauern —

Gar mancher schleppt verzweifelnd schwere Ketten,

Den wahre Liebe hätte können retten.

Gewalt hat stets das Denken unterdrückt,

Das Herrlichste, das unser Leben schmückt.


Damit geduldig wir die Lasten tragen,

Hat man Verstand in Fesseln stets geschlagen. —

Fort mit den Ketten, die Vernunft erdrücken!

Ein freier Geist nur kann die Welt beglücken!

Wenn sich Vernunft und Liebe innig einen,

Dann werden Menschen nicht im Zuchthaus weinen.



Segall, Julius. “Fort mit den Ketten!” In Gedichte, 37. Milwaukee: self–published by Julius Segall.


Segall, Julius. “Fort mit den Ketten!” In Gedichte, 37. Milwaukee: self–published by Julius Segall.

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