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Gedanken eines Unverheirateten.

Julius Segall


Wie gerne möchte ich umschlingen

Ein Weib, das mir, nur mir gehört,

Und liebe Töchter, wilde Buben,

Die gütig mir Natur beschert!


Ich hätte alles haben können,

Doch hab ich lange nachgedacht —

Und dieses Grübeln, dieses Denken

Hat oft mich um den Schlaf gebracht


Soll ich die armen lieben Kinder

In schmutzigen Fabriken sehn,

Wo sie an Geist, wo sie als Sklaven

Ganz elendig zu Grunde gehn?


Soll man die Söhne mir entreissen,

Wenn wütend heult des Krieges Wut!

So denke ich und dann gerinnet

Mir in den Adern fast das Blut!


Ja, wenn ich wirklich sicher wüsste,

Es wär’ zu unsrer aller Glück,

Ich zögerte, o glaubts mir ehrlich,

Nicht einen einzgen Augenblick!



Segall, Julius. “Gedanken eines Unverheirateten.” In Gedichte, 53. Milwaukee: self–published by Julius Segall.


Segall, Julius. “Gedanken eines Unverheirateten.” In Gedichte, 53. Milwaukee: self–published by Julius Segall.

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