Wenn kaum der Mensch geboren ist,
Dringt aus der Brust ein Schrei —
Und dieser Ton, ganz unbewusst,
Sagt uns: “Der Mensch ist frei!”
Ach, wie das kleine herzge Ding
Sich streckt, wie es sich regt,
Wie es in seinem Freiheitsdrang
Das Körperchen bewegt! —
Da kommt der blöde Unverstand
Und sagt: “So darfs nicht sein;
Geht, wickelt doch das zarte Kind
In feste Binden ein. — — —”
Und wenn nach Freiheit strebt so stolz
Der herrliche Verstand,
Dann bindet fest mit Ketten ihn
Die rohe Henkershand.
Zuletzt denkt man, es muss so sein,
Verzichtet auf sein Recht
Und schleppt sein Los und wankt daher
Als bleicher, feiger Knecht.
Das heilige Naturgesetz
Will keine Sklaverei,
Mit lauter Stimme rufts uns zu:
“Der Mensch ist Gott! — ist frei!”